Ein Bewerber sagt am Telefon, er freue sich sehr auf das Vorstellungsgespräch. Wirklich überzeugend hörte sich dies nicht an. Die Stimme klang eher gelangweilt. Die Chance den Job zu bekommen erhöht er trotz des netten Satzes nicht. Der Tonfall hat einfach einen stärkeren Ausdruck als die Worte. Und das ist nicht nur am Telefon der Fall sagt Autor und Professor Michael Hoyer.
Einer Studie des amerikanischen Psychologen Professor Albert Mehrabian, aus den 1970er Jahren zu Folge, hängt nur sieben Prozent der Wirkung des Gesagten von den Worten ab. Ein Großteil wird mit der Körpersprache übermittelt. 38 Prozent Wirkung hierbei hat die Stimme. Und wie wichtig dieses Instrument für uns in der Kommunikation ist, haben Sie sicherlich auch schon bei Ihren Gesprächspartnern bemerkt.
Eine Frau mit Piepsstimme, hat es im Berufsleben schwerer als ein Mann mit einer kräftigen, wohltönenden Stimme. Eine angenehme und gut verständliche Stimme ist für Menschen, die im Berufsleben stehen, sehr wichtig. Belegt hat dies auch eine österreichische Studie aus dem Jahr 2004, die von ‚Stimme.at‘, einem Netzwerk für Stimmspezialisten, in Auftrag gegeben wurde. Hierzu meinten 80 % der befragten Führungskräfte, dass die Stimme einen wesentlichen Eindruck hinterlasse. Jedoch nur ein Viertel der Befragten absolvierten ein professionelles Stimmtraining. Die Stimme ist ein wichtiges Instrument auf allen Karriereebenen. Damit die Stimme recht angenehm klingt, sollten Sie Ihre Zunge, die Lippen und das Kiefer kurz entspannen. Es ist auch sinnvoll kurz bevor Sie sprechen ein Lächeln aufzusetzen. Somit klingt Ihre Stimme gleich viel freundlicher und gelassener. Sie wirken nicht verspannt und nervös. Unter anderem ist die Stimmlage, die Sprechmelodie, die Geschwindigkeit und der Einsatz sowie die Dauer von Pausen sowie die Lautstärke zu beachten. Was häufig anzutreffen ist, ist eine falsche Körperhaltung. Der Sprecher sollte sich aufrecht halten, entweder im Stehen oder im Sitzen. Manche Gesprächspartner reden so undeutlich, dass man kaum etwas versteht wie bei einem schlecht besprochenen Anrufbeantworter. Damit so etwas nicht vorkommt, sollte man nach Möglichkeit nicht versuchen seine Stimme zu verstellen und in natürlicher Stimmlage sprechen.
In einer natürlichen Stimmlage schwingen die Stimmbänder völlig entspannt, die Stimme hat das gewisse Volumen, klingt fest und sehr deutlich. Umso größer der Kehlkopf eines Menschen ist, desto tiefer spricht er. Um Ihre Stimme zu trainieren gibt es viele Möglichkeiten. Möchten Sie eine deutliche Aussprache trainieren, dann ist es sinnvoll, einen Satz mit vielen Vokalen wiederholt zu sprechen. Als Übung für die richtige Bauchatmung kann man sich beispielsweise mit einem Buch auf dem Bauch auf den Rücken legen. Für mehr Lautstärke sorgen Sie, wenn Sie laut und mit Bauchatmung immer wieder folgende Worte aussprechen: „Hopp, hepp, hupp“. Sollten Sie eine eher dünne Stimme haben, achten Sie auf die richtige Atemtechnik sowie auf eine deutliche und akzentuierte Aussprache, damit Sie gut verstanden werden. Eine optimale Berufsstimme ist laut der Phonetikerin Vivien Zuta sachlich und bestimmt, gleichzeitig aber auch persönlich und freundlich. Dazu gehört ein mittleres Gesprächstempo.
Schnell oder langsam?
Durchs schnelle sprechen vermitteln Sie ihrem Gesprächspartner, dass Sie sich nicht wohl fühlen und schnellstmöglich das Telefonat beendet haben möchten. Wenn Sie zu langsam sprechen, wirkt das hingegen eher einschläfernd. Was man dann auch häufig antrifft sind Verzögerungslaute wie „äh“ oder „ehm“, die sehr negativ ankommen. Sie vermitteln so eine Unsicherheit, die Ihrem Gegenüber schnell auffällt. Wenn Sie Ihre Stimme für ein wichtiges Telefonat mit Kunden oder Geschäftspartner vorbereiten müssen, trinken Sie vorher einen warmen Tee. Um zu entspannen hilft es vorher mit der Hand auf dem Bauch tief ein und aus zu atmen. Singen, Sprechen oder ein kurzes Brummen bringt die Stimmbänder in Schwung.
Und jetzt sind Sie dran. Nutzen Sie die Sprache als Ihr bestes Instrument in der Kommunikation!
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